Die Konstruktion Gerund + finites Verb, bei der das Gerundium die semantische Grundbedeutung trägt und das finite Verb diese Grundbedeutung in aspektueller/aktionsartlicher Hinsicht unter teilweisem oder vollständigem Verlust der eigenen Bedeutung modifiziert, ist aus vielen Sprachen bekannt. In den uralischen Sprachen sind diese sogenannten paarigen Verben im Udmurtischen, im Marischen sowie in den samojedischen Sprachen (Sölkupisch, Matorisch und Kamassisch) bekannt.
Jeremy Bradley hat in seiner Masterarbeit "Mari Converb Constructions: Interpretation and Translation" dieses Phänomen einmal aus etwas anderer Sicht behandelt als bisher aus der Forschung bekannt. Nicht areallinguistische oder typologische Aspekte stehen im Vordergrund, sondern die Darstellung der Konverb(konstruktion)en in Wörterbüchern, Grammatiken, Lehrbüchern, wissenschaftlichen Arbeiten etc. und welche Motive marische Muttersprachler dazu bewegen, sich in Übersetzungen für ein bestimmtes Verb zur Modifikation der Aktionsart/des Aspekts verwenden.
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